WELTMEISTER Armin Raible coacht Anfänger und Leistungssportler gleichermaßen
„Fürs Fußballspielen hatte ich nicht so die Beine“ sagt Armin Raible. Was man kaum glauben kann, angesichts der strammen Waden des Senioren-Weltmeisters im Radrennfahren. Denn auch mit 49 sitzt der Jesteburger jeden Tag im Sattel. Armin verdient sein Geld mit „PERSONAL CYCLING TRAINING“
Unternehmen für Incentive-Projekte, Einzelsportler oder auch Vereine und Jedermann-Gruppen engagieren den Radsport – Fachmann, um von seinen Erfahrungen zu profitieren. Und über die verfügt der Weltmeister und DM-Sieger reichlich. Der in Rio de Janeiro geborene Raible ist erst mit 18 Jahren zum Radsport gekommen. Nach der Rückkehr seiner Familie aus Brasilien wuchs der junge Armin in Wennerstorf auf und probierte zunächst alle möglichen anderen Sportarten aus. Von Judo über Karate, bis auch zu Fußball eben. Doch das war´s irgendwie alles noch nicht. Bis der Radsport kam: „Da war ich total infiziert“, erinnert sich Armin. Er schloss sich der Radsportgurppe vom Verein Blau Weiß Buchholz an.
Fortan kroch der Fahrrad-Virus durch seine Blutbahnen, ergriff Kopf und Körper und beeinflusste selbst den beruflichen Werdegang von Armin. Er nahm eine Tätigkeit bei der Firma „Radsport Von Hacht“ auf und fuhr auch für das ambitionierte Team von Werner Von Hacht.
Die sportlichen Erfolge kamen schnell und reichlich, sowohl auf der Straße, im Cyclo-Cross als auch auf dem MTB. Zur Blütezeit der Mountainbike-Bewegung fuhr Raible zwei Jahre profimäßig im Olympiateam „American Eagle“ im Weltcup und nahm im Nationalkader an Europa- und Weltmeisterschaften teil. „Irgendwann musste ich mich dann mal wieder mehr auf die berufliche Laufbahn konzentrieren“, erinnert sich Armin Raible.
Und er blieb doch auch beim Erklimmen der Karriereleiter dem Radsport treu: Bei der Fahrrad- und Fitnesshandelskette B.O.C wurde er Zentraleinkäufer für Deutschland. Vor vier Jahren hat Raible dann den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt und seinen Traum verwirklicht. Er lebt nun ausschliesslich vom Radsport: als TRAINER sowie als Verteiber von individueller Radsport-Teambekleidung (Vangárd Technical Bike Wear).
„Das Reizvolle an der Selbstständigkeit ist ja, dass ich Hobby und Beruf optimal verbinden kann“, findet der Radsportfreak. Sein Credo lautet:
„Ich möchte, dass meine Kunden Leichtigkeit auf dem Rad erfahren. So können sie die Faszination des Radsports erleben“
Leichtigkeit? Das Gestrampel kann doch gerade bergauf alles andere als bequem und angenehm sein. „Wenn ich etwas gut kann, mein Rad mir passt und ich mein Rad im Griff habe, kommt die Leichtigkeit. Und das gute Gefühl… Faszination Radsport eben. Ich brauche dann keine Angst etwa vor Abfahrten zu haben, sondern kann sie vollends genießen“, erklärt Raible.
Zunächst steckt er mit seinen Kunden deren individuelle Wünsche ab: Wichtig ist auch, welche Voraussetzungen gegeben sind. Das Training wird ganz individuell auf den Beruf, die sportlichen Ambitionen oder das Vorhaben abgestimmt“. Übrigens: Wer ein Einzeltraining bei dem Spitzenfahrer bucht, hat dennoch die Möglichkeit, in der Gruppe zu fahren und auf diese Weise etwa das Fahren im Peloton zu lernen. Raible nimmt dann seine Kunden einfach mit zu den Radportnachwuchs- oder Leistungsgruppen mit, die er ebenfalls trainiert.
(Sabine Lepel, HAN)